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■ Zukunft der Atomfabrik unsicherMehr radioaktiver Dreck in Dounraey

Auf dem Gelände der schottischen Atomfabrik Dounraey sind an 1.500 weiteren Orten Spuren radioaktiver Verseuchung gefunden worden. Auf insgesamt 3 Prozent des Firmengeländes soll nun die Erde abgetragen werden. Die Neuigkeit trifft den Atomkomplex zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.

Nachdem sich die amerikanische Regierung im Februar gegen die Nutzung Dounraeys zur Wiederaufbereitung von US-Brennelementen entschieden hatte, versucht das teilprivatisierte Atomunternehmen nämlich, auf dem Weltmarkt neue Aufträge zu ergattern. Zur Zeit befindet sich die erste von neun Schiffsladungen mit abgebrannten Brennelementen aus australischen Atomkraftwerken auf dem Weg nach Dounraey – unter dem lauten Protest der schottischen Anti-Atomkraftbewegung gegen diese Atomtransporte über den halben Globus.

Die Genehmigungsbehörde (Highland Regional Council) entscheidet derzeit darüber, ob Dounraey auch im Anschluß an den australischen Auftrag radioaktive Gase in die Atmosphäre abgeben darf. Wenn nicht, sieht es düster aus. Im Augenblick allerdings wird noch fleißig wiederaufbereitet: und zwar Atommüll aus dem Forschungsreaktor des Hahn-Meitner-Instituts in Berlin. Hans-Jürgen Marter

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