schneller vorlauf: Mehr als Leid
Vergessen ist ansteckend, heißt eine Kampagne. Doch Aids verschwindet immer weiter aus dem öffentlichen Bewusstsein. In Afrika droht eine gesamte Generation an der Seuche zu sterben, doch Dokumentationen, die über das bloße Filmen des Elends hinausgehen, sind selten. Heute Abend muss man sehr lange wach bleiben, um eine solche Doku zu sehen, denn „Aids – Tödlicher Angriff auf Afrikas Seele“ (ARD, 23.30 Uhr) läuft nicht gerade zur Primetime. Stefan Schaaf zeigt darin die Traditionen in einem südafrikanischen Dorf, die er als einen Grund für die rapide Ausbreitung des Virus sieht. Eine Frau gehört ihrem Ehemann und hat daher keinen Einfluss auf sein sexuelles Verhalten. Der Film begleitet Frauen bei ihrem Kampf gegen diese Traditionen und zeigt, wie das Thema HIV sowohl in den Dörfern als auch von afrikanischen Poltikern tabuisiert wird.
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