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Mehr Mitsprache für die Renovierer gefordert

■ StudentInnen bieten im Parlament Schadensbeseitigung an

Die Hochschulen könnten vor der Gesellschaft nur glaubwürig bleiben, wenn sie zu einer inneren Reform kommen. Das erklärten gestern Vertreter der Landes- Asten-Konferenz, dem Zusammenschluß aller Berliner Studentenausschüsse. Bei einer Pressekonferenz, die Bündnis 90/Grüne veranstalteten, verlangte Jochen Geppert vom Asta der Freien Universität erheblich mehr Teilnahmerechte für die Studenten, zum Beispiel bei der Änderung der Studien- und Prüfungsordnungen. Geppert sagte, die Studenten seien nicht gegen die „Entrümpelung“ der Studienordnungen. Die Bedingungen der StudentInnen seien ihre gleichberechtigte Teilnahme am Entrümpeln und eine realistischere Zeitvorgabe.

Das Abgeordnetenhaus beschloß gestern, daß alle Studienordnungen bis April 1995 auf die ebenfalls neu im Berliner Hochschulgesetz stehenden Regelstudienzeiten zuzuschneiden sind. Für das Langzeitstudieren machten die Asten die „äußeren und inneren Studienbedingungen“ verantwortlich. „Zum Beispiel haben wir viele Bücher, aber keinen schnellen Zugriff darauf“, beschwerte sich der Geschichtsstudent Gunnar Theißen über das Bibliothekssystem.

Die Abgeordneten konnten gestern das Hochschulgesetz ohne Schwierigkeiten ändern. Anfang der Woche hatten heftige studentische Proteste zu einer polizeilichen Räumung des Preußischen Landtages geführt. Die Asten schlugen vor, daß kreative StudentInnen die von Parlamentspräsidentin Hanna-Renate Laurien (CDU) auf 130.000 Mark bezifferten Schäden im Foyer beseitigen könnten. „Wir Studenten sind sowieso die größte Instandsetzungsgesellschaft Berlins“, witzelte Gunnar Theißen. „Wir renovieren die meisten Altbauwohnungen in Mitte, Prezlauer Berg und Friedrichshain.“

Auch gestern versuchte die Polizei mit massiven Absperrmaßnahmen eine neuerliche Studentendemo im Abgeordnetenhaus zu verhindern. Die BeamtInnen behinderten am Donnerstag und Freitag morgen aber vor allem BesucherInnen der Japan-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau. Wie die taz erfuhr, hat Kultursenator Ulrich Roloff-Momin seinem Kollegen Heckelmann von der Innenverwaltung gegenüber „Unmut geäußert“ über die massiven Sicherheitsvorkehrungen rund um den Preußischen Landtag. cif

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