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Mehr Gelb

Ausgerechnet der Chef der Verkehrsbehörde von Winsen/Luhe fuhr im November 1995 in Flensburg bei Rot über eine Ampel. Im Widerspruchsverfahren unterlag er am Dienstag vor dem Amtsgericht der Fördestadt. Er hatte erklärt, die Ampel habe „zu schnell“auf Rot geschaltet. Bei eigenhändigen Messungen hatte er eine Gelbphase von nur 2,8 Sekunden ermittelt und deshalb Bußgeld und Strafpunkte nicht akzeptiert. So rasch habe er gar nicht reagieren können. Der Richter verwies jedoch auf ein Urteil des Landgerichts Bremen, daß drei Sekunden Gelb zum rechtzeitigen Anhalten ausreichten. Den Richterspruch nahm der Winsener Verkehrsexperte nur widerwillig an: Er findet, daß die Flensburger Kollegen die Straßenverkehrsordnung „etwas zu eng auslegen“, da der Gesetzgeber bis zu fünf Sekunden Gelb erlaube.

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