Medizinische Anwendung von Marihuana: Hunderte kiffen als Selbsttherapie

Rund tausend Kranke dürfen Haschisch in der Apotheke kaufen, zwei dürfen es zu medizinischen Zwecken anbauen. Die Linke fordert eine liberalere Praxis.

Jemand zieht an einer Tüte

Rauchen kann auch gesund sein – es kommt auf die Zutaten an Foto: dpa

BERLIN afp | In Deutschland dürfen mittlerweile 1004 Kranke Cannabis zur medizinischen Selbsttherapie in einer Apotheke kaufen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Parlamentsanfrage hervor, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Mittwoch berichteten. Der Antwort zufolge wurden 2016 bislang 452 Ausnahmegenehmigungen zum Kauf erteilt. Zwei Patienten sei erlaubt, Cannabis zu medizinischen Zwecken anzubauen.

Die Linkspartei, die die Anfrage gestellt hatte, forderte einen liberalere Praxis. „Wer Cannabispatienten wirklich helfen will, muss sämtliche bürokratische Hürden abschaffen“, sagte Frank Tempel, drogenpolitischer Sprecher der Linksfraktion, den Funke-Zeitungen.

Ein Gesetzesentwurf der großen Koalition sieht vor, die Ausnahmegenehmigung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu ersetzen. Künftig sollen die medizinischen Dienste der Krankenkassen die Prüfung übernehmen.

„Das geht in die Richtung unserer Forderungen“, sagte Tempel. Es müsse jedoch sicher gestellt werden, dass die Krankenkasse zahle, wenn der Arzt Cannabis verschreibe.

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