■ Medienschau: Kurdisches "MED-TV" schweigt
Dem kurdischen Pro-PKK-Sender MED-TV ist die Sendeerlaubnis entzogen worden. Die türkischsprachige kurdische Tageszeitung Özgür Politika (Frankfurt) kommentiert dies mit den Worten: „Der Türkei und ihren imperialistischen Freunden war MED-TV ein Dorn im Auge. Unter dem Druck der Türkei kündigten alle sogenannten demokratischen Staaten Europas die Nutzungsverträge, bei denen MED-TV Satelliten gemietet hatte.“
Dieselbe Nachricht kommentiert die national-konservative türkische Tageszeitung Türkiye (Frankfurt): „Endlich schweigt der PKK- Sender MED-TV. Dieser separatistische Fernsehkanal hatte auch nur die Funktion, die Messages von PKK-Führer Öcalan an seine Anhänger in Europa und der Türkei bekanntzumachen. Das Sendeverbot wird in England damit begründet, daß in London und Wales unter dem Deckmantel der Spenden für MED-TV Schutzgelder erpreßt würden. Außerdem wäre der stellvertretende Programmdirektor in den Drogenhandel verwickelt.“ (3. 7. 96)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen