■ MediaBazaar: „Disney“-Aktionäre billigen ABC-Kauf
New York (dpa) – Die Aktionäre des amerikanischen Filmstudio- und Freizeitpark-Konzerns Walt Disney Company und des größten US-Fernsehunternehmens, Capital Cities/ABC Inc., haben am Donnerstag auf separaten außerordentlichen Hauptversammlungen in New York der Mammutfusion beider Konzerne mit großer Mehrheit zugestimmt. Disney wird Capital Cities/ABC für 19 Milliarden Dollar (27,4 Mrd. Mark) übernehmen, sobald Washington grünes Licht gegeben hat. Es handelt sich um den zweitgrößten Firmenaufkauf in der US-Wirtschaftsgeschichte.
Disney hatte 1994 mehr als 10 Milliarden Dollar umgesetzt und wird durch den Zukauf von Capital Cities/ABC zu einem Medien- und Unterhaltungsgiganten mit 16,5 Milliarden Dollar Umsatz. Damit rangiert das Unternehmen noch vor der Time-Warner-Gruppe, dem bisher größten Medienkonzern der Welt. Allerdings will Time Warner die große US-Kabelfernsehgesellschaft Turner Broadcasting System übernehmen und wird dann wieder klarer Spitzenreiter unter den größten Medien- und Unterhaltungskonzernen der Welt. Der Turner-Aufkauf ist aber noch nicht unter Dach und Fach.
Die Genehmigung der Kartellrechtshüter des US-Justizministeriums und der für Rundfunk- und Fernsehlizenzen zuständigen Aufsichtsbehörde FCC zu dem Mammut-Deal zwischen Disney und Capital Cities/ABC hat sich verzögert. Die Mitarbeiter beider amerikanischer Regierungsstellen befinden sich aufgrund des Haushaltsstreits zwischen dem Weißen Haus und den Republikanern seit Wochen auf Zwangsurlaub und konnten sich deshalb noch nicht zu dem geplanten Zusammenschluß äußern.
Aus Washington dürften allenfalls Einwände dagegen erhoben werden, daß Disney zu seinem großen Fernsehsender in Los Angeles noch eine ABC-Fernsehstation in der Stadt hinzubekommen würde. Nach US-Vorschriften darf kein Medienunternehmen zwei Fernsehsender in einer Stadt kontrollieren. Möglicherweise wird Disney deshalb die Auflage erhalten, sich nach einem Käufer für einen der beiden TV-Sender umzusehen.
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