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Max Zirngast freigelassenNach drei Monaten in türkischer Haft

Der österreichische Journalist darf vorerst nicht ausreisen. Das Verfahren wegen angeblicher Unterstützung von Terrorismus läuft weiter.

Gütig ist der weise Präsident Foto: dpa

Istanbul (dpa) | Max Zirngast, ein in der Türkei unter Terrorvorwürfen festgenommener österreichischer Journalist ist nach mehr als drei Monaten wieder frei. Der 29-Jährige durfte am Dienstag auch die Polizeistation in Ankara verlassen, auf der er die Nacht verbringen musste, wie sein Anwalt Murat Yilmaz sagte.

Zirngast war schon an Heiligabend nach einer Gerichtsentscheidung aus dem Gefängnis entlassen worden, wurde jedoch erstmal zur nächsten Polizeistation gebracht. Dort mussten noch Dokumente ausgestellt werden.

Der Mann darf nicht ausreisen und muss sich nach Angaben seines Anwalts jede Woche bei der Polizei melden. Prozessauftakt wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer Terrororganisation ist demnach am 11. April.

Der Österreicher war am 11. September in Ankara festgenommen worden. Ein Gericht verhängte zehn Tage später Untersuchungshaft. Der Mann arbeitete unter anderem für die linke Zeitschrift „re:volt“. Dabei setzte er sich kritisch mit dem Verhältnis der Türkei zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK auseinander.

In der Türkei sitzen auch mehrere Deutsche unter Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft oder sie wurden verurteilt. Im November wurde eine deutsche Sängerin mit kurdischen Wurzeln wegen PKK-Mitgliedschaft zu sechs Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation.

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1 Kommentar

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  • Es ist ganz wichtig, immer zu betonen: “Die PKK gilt in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation.“ Die TAZ sollte sich nicht vorwerfen lassen können, sie hätte vor diesen Kriminellen nicht gewarnt!

    Dass aus Sicht des türkischen Staates alles als PKK gilt, was in Richtung kurdischer Selbstorganisation geht, dass PKK-Verbindungen ein Standard-Vorwurf sind, sobald jemand kurdische Wurzeln hat und politisch aktiv ist oder sich irgendwie mit der kurdischen Bewegung beschäftigt, oder auch keins von beiden, das wäre vielleicht mal erwähnenswert.



    Oder dass ein großer Teil der kurdischen Bewegung überhaupt nichts mit Gewalt zu tun haben will, aber links, basisdemokratisch und (pro-)feministisch ist, und deshalb der AKP gegen den Strich geht, worauf dann der Terrorismus-Vorwurf aus der Kiste gezogen wird, das würde mehr Sinn machen zu schreiben, als der ewig gleiche Hinweis “gilt als Terrorarganisation“. Der steht nämlich in jedem Artikel zum Thema in jeder Zeitung.