Mauergedenkstätte Bernauer Straße: Die Ödnis der Erinnerung
Die Gedenkmeile Bernauer Straße gleicht mehr einer Erinnerungsbrache als einer Gedenkstätte. Bis 2011 soll sich das ändern. Die umstrittene Lücke inmitten der Mauerreste bleibt - was auch sinnvoll ist.
Auf dem Gelände der Berliner Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße wird es keinen Nachbau eines Mauerstücks geben. Der Stiftungsrat der "Stiftung Berliner Mauer" hat sich am Dienstag "einstimmig" für die Realisierung der bisherigen Planungen entschieden, bestätigte die Stiftung nach ihrer Sitzung. Nach dem Beschluss bleibt eine 19 Meter lange Lücke in der mehr als 200 Meter langen Mauerzeile erhalten. Stattdessen sollen Stahlstäbe in die Lücke gesetzt werden und so künstlerisch an den Mauerverlauf erinnern. Damit konnte sich die Bundesregierung mit ihrer Forderung nach kompletter Wiederherstellung des unterbrochenen Mauerstücks nicht durchsetzen. Insbesondere bei der evangelischen Sophiengemeinde als Eigentümerin des Geländes, aber auch im Sachverständigenbeirat stieß das Votum von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) für die Schließung des einstigen DDR-Grenz- walls auf Widerstand.
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