Mauerbau und Nazis: Parteien rufen zu Protesten gegen NPD auf
Rechtsextreme wollen am 50. Jahrestag des Mauerbaus demonstrieren.
Die demokratischen Parteien haben zu friedlichen Protesten gegen eine NPD-Kundgebung am 50. Jahrestag des Mauerbaus aufgerufen. "Wir sind empört über die Pläne der NPD, am 13. August auf der Bösebrücke am ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Straße eine Kundgebung zu veranstalten", hieß es am Mittwoch in einer Erklärung von SPD, Linke, Grünen, CDU und FDP im Bezirksparlament von Pankow.
Die NPD versuche damit einmal mehr, wichtige historische Orte und Ereignisse für sich zu vereinnahmen und deren Bedeutung durch ihre Propaganda zu verunglimpfen, heißt es in dem Aufruf. Die Polizei bestätigte, dass es eine Anmeldung für eine NPD-Kundgebung am 13. August an der Bösebrücke gibt. Die Gespräche zwischen Veranstaltern und Versammlungsbehörde seien aber noch nicht abgeschlossen, sagte eine Sprecherin.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) kündigte an, die NPD-Kundgebung in Pankow durch Blockaden zu verhindern. Der Verein forderte zugleich ein Verbot der NPD.
Am Übergang Bornholmer Straße konnten am Tag des Mauerfalls am 9. November 1989 die ersten DDR-Bürger nach Westberlin ausreisen. Die Brücke trägt den Namen des 1944 von den Nationalsozialisten hingerichteten Widerstandskämpfers Wilhelm Böse.
In dem Aufruf der Pankower Parteien heißt es weiter, der historische Ort des ehemaligen Grenzübergangs erinnere nicht nur an den Mauerbau vor 50 Jahren, sondern auch an den Sieg der Freiheit über die Diktatur und an die Überwindung der deutschen Teilung.
Die NPD hatte in der Vergangenheit wiederholt versucht, historische Ereignisse sowie Gedenktage für sich zu vereinnahmen. Am 1. Mai 2010 verhinderten in der Bornholmer Straße in Pankow tausende Bürger einen NPD-Aufmarsch. (dapd)
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