Massengrab in Serbien: Grausige Spätfolgen des Krieges

Während des Kosovo-Krieges sollen 400 Albaner in einem Sammelgrab beerdigt worden sein. Weitere Leichen sollen in einem Kupferschmelzofen verbrannt worden sein.

Albaner trauern um ihre Angehörigen, die im Kosovo-Krieg starben. Bild: ap

BELGRAD dpa | In einem geheimen Massengrab im serbischen Rudnica sollen während des Kosovo-Krieges 1999 bis zu 400 Albaner verscharrt worden sein. Jetzt haben auf dem Gelände nahe der Stadt Raska Grabungen begonnen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Das berichtete die Zeitung Politika am Mittwoch in Belgrad unter Berufung auf die Behörden.

Über dem vermuteten Grab in Rudnica im Süden des Landes war das Gebäude einer Straßenbaufirma errichtet worden. Das Gebäude sei abgerissen worden, so dass die Erkundung des Geländes jetzt beginne, heißt es.

Zuvor waren an dieser Stelle bereits sechs Leichen von Albanern geborgen worden. Sie sollen in dem jetzt erkundeten Grab nur einen halben Meter unter der Erdoberfläche begraben worden sein.

Die Behörden gehen diesem Bericht zufolge jetzt auch Zeugenaussagen gegenüber der EU-Rechtsstaatsmission im Kosovo (EULEX) nach, dass während der kriegerischen Auseinandersetzungen zahlreiche Leichen von Albanern im Kupferschmelzofen des Bergbauunternehmens in der Stadt Bor in Ostserbien verbrannt worden seien. Daneben würden noch andere Orte möglicher weiterer Massengräber untersucht.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.