: Massenentlassungen bei Maxhütte anvisiert
■ Konkurs–Stahlunternehmen will 3/4 der Arbeiter entlassen / Bayern legt Sanierungsplan vor / Bund soll blechen
München (ap) - Bei dem in Konkurs befindlichen Stahlunternehmen Maxhütte in Sulzbach–Rosenberg sollen innerhalb von fünf Jahren rund 3.000 Arbeitnehmer entlassen werden. Das bedeutet eine Reduzierung der Belegschaft auf maximal 1.000 Mitarbeiter. Das bayerische Kabinett beschloß am Dienstag einen vorläufigen Sanierungsplan. Entweder soll die „Maxhütte neu“ in einen reinen Stahlwalzbetrieb ohne eigene Stahlerzeugung oder zu einem „Ministahlwerk“ mit nur mehr drei anstelle von bisher 13 Betiebsanlagen umgewandelt werden. „Man kann nicht sagen, daß die Maxhütte damit gerettet wird. Die Dinge sind so geschaffen, daß es nach menschlichem Ermessen klappt, aber ich kann es nicht versprechen“, sagte der bayerische Wirtschaftminister Anton Jaumann bei der Präsentation des Konzeptes. Der Freistaat selbst will zur Rettung der Maxhütte zusätzlich 100 Millionen Mark bereitstellen. Damit sollten unter anderem die Beteiligung an den Sozialplanzuschüssen sowie an einer Auffanggesellschaft und die Schaffung von Ersatzarbeitsplänen finanziert werden. Vom Bund verlangt Bayern, zwei Drittel der anfallenden Sozialplanzuschüsse für die entlassenen Arbeiter zu übernehmen. Die absolute Höchstgrenze für die Erhaltunng von Arbeitsplätzen liege bei 1.015, „betriebswirtschaftlich gesehen sogar nur bei 905“, sagte Jaumann. Ob noch im laufenden Jahr Entlassungen ausgesprochen würden, sei allein „Sache des Konkursverwalters“.
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