■ Massaker von Srebrenica: Neue Vorwürfe gegen UN-Blauhelme
Den Haag/Berlin (dpa/taz) – In den Niederlanden werden immer neue Vorwürfe gegen die ehemaligen UN-Soldaten aus Srebrenica laut. So soll einer der Offiziere befohlen haben, verletzten Muslimen nicht zu helfen, sondern im sicheren Bunker zu bleiben. Das berichtete einer der früheren Blauhelm-Soldaten im niederländischen Rundfunk.
Erst letzte Woche hatte der neue Verteidigungsminister, Frank de Grave, strafrechtliche Ermittlungen angeordnet. Zwei frühere Versuche waren vom Verteidigungsministerium blockiert worden. Die Blauhelm-Soldaten sollen 1995 nach der Eroberung Srebrenicas durch die bosnischen Serben bei der Deportation der muslimischen Männer geholfen haben. Bis zu 8.000 Muslime wurden später von den Serben erschossen. Außerdem sollen die Niederländer 20 bis 30 Muslime mit einem Panzerwagen überfahren haben. Im Parlament in Den Haag zeichnet sich inzwischen eine Mehrheit für eine parlamentarische Untersuchungskommission zu den Vorfällen ab.
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