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Massaker-Berichte, Zulauf für die UÇK

Die UÇK-Nachrichtenagentur Kosovapress hat am Dienstag in Brüssel die Namen von 178 Opfern serbischer Todesschwadronen veröffentlicht. 126 meist männliche Opfer habe es allein in dem Dorf Izbica gegeben. Die Informationen konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüft werden, ähnliche Videoaufnahmen sind allerdings im Umlauf.AFP

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Ein albanischer Flüchtling berichtete am Dienstag von einem Massaker durch serbische Polizei- und Armeekräfte in der Ortschaft Lybenic. 150 Einwohner seien in einer Scheune zusammengeschossen worden, er selbst und drei weitere hätten überlebt. Sie seien von der UÇK versorgt worden und schließlich am Dienstag in Albanien eingetroffen, berichtete der Mann weiter. Er mußte im Krankenhaus von Kukes wegen Schußverletzungen behandelt werden. Ein UN-Vertreter kündigte Ermittlungen seitens des UN-Kriegsverbrechertribunals in dem Fall an.AP

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Die USA forderten unterdessen die „Freilassung“ Imbrahim Rugovas und seiner Familie. Die USA machten damit erstmals deutlich, daß sie Rugova für einen Gefangenen der serbischen Behörden und seine Forderungen nach einem Ende der Angriffe für erzwungen halten. Am Montag hatte der Politiker vergeblich die Ausreise beantragt.AFP

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Aus Frankreich hat sich gestern eine erste 15köpfige Freiwilligen- Einheit auf den Weg zur UÇK begeben. Hashim Thaci, „politischer Führer“ der UÇK, hatte am Karfreitag alle Albaner in „kampffähigem Alter“ zur Rückkehr in das Kosovo aufgefordert. Künftig sollen nach UÇK-Angaben in Paris alle drei Tage solche Konvois starten. Die italienische Polizei teilte unterdessen mit, daß täglich zwischen 50 und 100 Albaner mit der Fähre von Bari nach Durres in Albanien übersetzten. Die meisten der Männer seien zwischen 20 und 40 Jahre alt und kämen aus der Schweiz, aus Belgien und aus Deutschland.AFP/rtr

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