piwik no script img

Marmor Stein und Eisen BrechtDie Lyrik, die Lyrik!

■ Eine Wortmeldung zum 100. Geburtstag

Nach Karl May kamen Böll und Borchert. Ich war dreizehn und alles noch Herz.

Dann die Listen des Zeitgeistes: Hesse, Kerouac, Henry Miller, Castaneda. Ich war vierzehn und alles Nebel. Dann er. Kaufte mir vom Taschengeld die zwanzig grauen Bände. Leinenkaschiert. Hundertachtzig Mark. Brecht krachte wie ein Meteorit in meinen Kinderkopf. Mit sechzehn hatte ich die Gesammelten Werke zum zweiten Mal gelesen. Der Schaden ist bis heute nicht abzusehen. Später ging mir der Brecht-Ton auf die Nerven. Als Prosa-Autor muß man ihn sich vom Leib halten. Aber die Lyrik, die Lyrik! Ja, freilich, jene Wolke...

Brecht und Benn waren die Textmaschinen der ersten Jahrhunderthälfte. Heiner Müller die der zweiten. An allen Hebeln standen Frauen. Das Zeitalter der Maschinen ist vorbei. Matthias Altenburg

wird fortgesetzt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen