■ Mariam Radschavi: Die „Präsidentin“ des Iran von morgen
Mariam Azdanlu trat zu Schahzeiten den oppositionellen iranischen Volksmudschaheddin bei. 1985 erklärte Massoud Radschavi, der Chef der Organisation, sie zur „gleichberechtigten ersten Vorsitzenden“. Wenig später wurde bekanntgegeben, daß die beiden geheiratet hatten, angeblich, um die „unlösbaren Widersprüche“ auszuräumen, die auftreten, wenn ein Paar sehr eng zusammenarbeitet. Im August 1993 wurde die Kommadeurin der im Irak stationierten „Nationalen Befreiungsarmee Irans“ von einem „Nationalen Widerstandsparlament“ einstimmig zur „Staatspräsidentin“ gewählt. Das Prozedere konnte nicht darüber hinwegtäuschen, daß hinter Widerstandsrat und -parlament Mitglieder der Volksmudschaheddin oder der Organisation nahestehende Personen stecken.
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