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Maria Thereza Alves, KünstlerinEinblick (809)

Foto: Foto:Kai-Morten Vollmer
Zur Person

Maria Thereza Alves (1961 in São Paulo geboren, lebt heute in Berlin) bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Kunst und Politik. Alves hat an zahlreichen internationalen Ausstellungen teilgenommen, u. a. an den Biennalen von Sydney, Sharjah und São Paulo, an der Manifesta 12 und 7, und an der dOCUMENTA (13). Alves ist Preisträgerin des Vera List Center for Art and Politics 2016–2018. Ihr Buch „Recipes for Survival“ wurde kürzlich veröffentlicht bei University of Texas Press. 2018 gründete sie zusammen mit Jimmie Durham das Designkollektiv LABINAC mit dem zweifachen Ziel, Objekte zu entwerfen und das Handwerk der indigenen Völker Lateinamerikas zu unterstützen.

taz: Maria Thereza Alves, welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?Maria Thereza Alves: „Garten der irdischen Freuden“ im Gropius Bau. Viele Arbeiten zeigten eine durchdachte Untersuchung des Gartens – und stellten sein übliches Bild als bürgerliche Einrichtung in Frage. Zum Beispiel diejenigen von Tacita Dean oder Renato Leotta. Uriel Orlows Video über das Gefängnis Robbin Island machte den aktiven Widerstand deutlich, den die Insassen – darunter Nelson Mandela – durch die Pflege eines Gartens ausüben konnten.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Ich gehe nicht viel aus, um Musik zu hören: Zu viele interessante Orte diskriminieren diejenigen, die vielleicht sitzen müssen. Mir gefällt der Pierre-Boulez-Saal. Die Programme sind ausgewogen zwischen klassischen Werken und zeitgenössischen Kompositionen. Es werden auch bildende Künstler eingeladen. Ich bewundere diese Versuche künstlerischer Inklusivität in Berlin.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

„Wayward Lives. Beautiful Experiments“ von Saidiya Hartman und „L’uso dei saperi“ von Paolo Do

Was ist dein nächstes Projekt?

Eine Arbeit für die kommende Sydney-Biennale: Ich möchte ermöglichen, die erste Zeitung in Guarani zu veröffentlichen: OIKOVYTERI ITEKO'A MÔĪNGUEVYA (Die Dekolonisierung geht weiter), herausgegeben von Maximino Rodrigues und Michely Vargas.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Wasser auf meine Zimmerpflanze sprühen, einen Jungfernhaarfarn. Der wächst auf vielen Teilen der Erde, auch in der Region von Brasilien, aus der ich komme.

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