: Marcos-Helfer bekommt Besitztümer zurück
Manila (afp) — Die philippinische Regierung hat ihren Rechtsstreit mit dem geflüchteten Wirtschaftsmagnaten Roberto Benedicto, einem engen Mitarbeiter des verstorbenen Ex-Diktators Ferdinand Marcos, durch einen Vergleich beigelegt. Benedicto hat der Regierung mehr als 71,4 Millionen Dollar (106 Millionen Mark) in Aktien und Einlagen bei Schweizer Banken überschrieben. Im Gegenzug ließ Manila alle Anklagepunkte gegen ihn fallen und erkannte ihm seine Besitztümer wieder zu, die seit dem Sturz von Marcos im Februar 1986 von der Regierung kontrolliert wurden.
Der am 3. November in Singapur unterzeichnete Kompromiß ermöglicht Benedicto die Rückkehr in seine Heimat. Er war beschuldigt worden, dem Ehepaar Marcos bei der Unterschlagung von öffentlichen Geldern geholfen zu haben. Benedicto ist einer der führenden Geschäftsleute der Philippinen. Unter Marcos hatte er die gesamte Zuckerindustrie und drei der fünf Fernsehstationen des Landes kontrolliert. Unterdessen ist ein Sonderbeauftrager von Präsidentin Corazon Aquino in die USA gereist, um mit dem Anwalt der Marcos-Witwe Imelda einen ähnlichen Vergleich auszuhandeln.
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