■ MÄNNLICH: Mann bleibt Leiter des Frauenaufnahmeheims
Wilmersdorf. Ein Mann darf in Wilmersdorf ein Frauenaufnahmeheim leiten. Auch wenn sich mehrere Heimbewohnerinnen inzwischen über ihn beschwert haben, auch wenn gerade diese Frauen vor Männern dorthin geflüchtet sind und auch wenn die AL die Besetzung der Heimleitung durch eine Frau beantragt. Die Wilmersdorfer Sozialdemokraten kostete dieser Umstand immerhin zehn Minuten Bedenkzeit — um danach kommentarlos den Übergang zum nächsten Tagesordnungspunkt zu beantragen. Kommentarlos? Nicht ganz: Das Bezirksamt möge doch bitte seiner Fürsorgepflicht diesem Mann gegenüber nachkommen. Und da kam vor lauter Empörung die AL nicht mehr nach: Sie wird am kommenden Montag ihre weitere Vorgehensweise in diesem Punkt beraten und sieht durch den Vorfall jedoch schon jetzt ihre Zusammenarbeit mit der SPD »erheblich belastet«.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
