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Manipulation der Sprache

betr.: „Gottgewollte Ordnung“ von Erhard Eppler, (Rot-Grün, Sprachkritik), taz vom 14./15. 12. 02

In dem Artikel schneidet Erhard Eppler ein Thema an, das man nicht ernst genug nehmen kann: Die bewusste Manipulation des Denkens und der öffentlichen Meinung durch die bewusste Manipulation der Sprache. Gewollt oder ahnungslos folgen auch die Medien dieser Sprachverwirrung und tragen damit zur politischen Manipulation bei.

Während es in dem von Eppler gewählten Beispiel darum geht, die gegenwärtige Bundesregierung zu verteufeln, wird die gleiche Methode noch viel häufiger angewendet, um gefährlichen und bedrohlichen Dingen den Anschein der Harmlosigkeit oder gar des Nützlichen zu geben. […] Besonders deutlich trifft man die Methode im Zusammenhang mit der Atomenergie an. Schon der rein semantische Wechsel von der „Atomenergie“ zur „Kernenergie“ wurde seinerzeit bewusst herbeigeführt, nachdem die „Kernenergie“ in Umfragen auf eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung stieß als die „Atomenergie“, die vielfach mit der Atombombe assoziiert wurde. […] Und klingt nicht das hübsche Wort „Restrisiko“ nach einem harmlosen, niedlichen Rest? Während doch dieser Begriff in Wahrheit Schadensereignisse umfasst, die Millionen Tote fordern und große Teile Europas auf Jahrtausende unbewohnbar machen könnten. […] Die „Lingua Secundae Republicae“ harrt noch ihres Darstellers. ULRICH UFFRECHT, Buxtehude

Herr Eppler übertreibt ein bisschen. Fakt ist nämlich auch, dass Herr Schröder und andere Regierungskollegen sowie Rot-Grün-Politiker selbst oft das Wort „Rot-Grün“ verwenden, um die Bundesregierung zu bezeichnen – „rot-grünes-Reformprojekt“ usw. Außerdem hat es in Deutschland bis 1998 noch nie eine rot-grüne Bundesregierung gegeben, so dass diese Konstellation die Originalität/Neuheit noch nicht verloren hat. SATOSHI MACHII, Ulm

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