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■ KommentarMangelnde Klasse

Der Senat kann es nicht lassen. Sobald ein Investor nur den kleinen Finger hebt, werden die Genossen ganz schwach. Windelweiche Knie bekommen sie. Wenn sie sich dann mühsam berappelt haben, geht die Sozi-Post ab, besinnungslos: Augen zu, Filzteppich untergelegt, alle Leitungen in die Außenwelt gekappt – Ausnahme natürlich: das rote Telefon zum Investor – und durchmarschiert.

Immer, und immer wieder: Ob bei der Millionenpleite des Traumschiffs Astor (100 Mios Miese), ob bei der Vernichtung von Trinkwasserbrunnen bei der Ansiedlung von Ikea, ob an der Kehrwiederspitze, beim Alsterpavillon, bei Hertie in Ottensen, der Ericusspitze oder jetzt am Hauptbahnhof.

Öffentliche Debatten, harte konstruktive Verhandlungen mit dem Investor – Hamburgs Senat scheut sie wie ein Leichtathlet die Dopingkontrolle: Die völlige Unzulänglichkeit für Spitzenleistungen und das kriminelle Bemühen, dies zu verheimlichen, könnte ans Tageslicht kommen.

Im Unterschied zu den Leichtathleten sind die Medien in Sachen Politik besser als die Dopingkontrolleure: Fast alles kommt heraus. Arme Politiker, die immer noch glauben, etwas geheim halten zu können.

Damit nicht genug: Wenn schon Prostitution, dann, so meinen wir, soll es sich lohnen. Dem Investor nicht für 5 Mark auf den müden Schoß springen, sondern finanziell herauskitzeln, was nur geht.

Anders formuliert: Eine Stadt wie Hamburg kann Investoren zu ihrem Glück zwingen und sich anständig bezahlen lassen. Ein bißchen Klasse in der Regierungsetage gehört aber schon dazu. Carl Valerie

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