: »Man sieht die Rattenspuren im Schnee«
■ Ratten in Kreuzberg nachts weiter unterwegs/ Wahrscheinlich auf Futtersuche
Kreuzberg. Jeden Abend kriechen sie aus ihren Löchern: Dutzende von Ratten wimmeln noch immer bei Anbruch der Dunkelheit über den Kreuzberger Blücherplatz. In Begleitung der stellvertretenden Amtsärztin überzeugte sich der Kreuzberger Gesundheitsstadtrat Gerhard Engelmann CDU) am Sonntag höchstpersönlich von dem allabendlichen Rattenspektakel. »Da waren unglaublich viele, große, kleine, alle Sorten.« Die Ratten, so erklärt sich Engelmann das Phänomen, kämen vermutlich bei Dunkelheit heraus, um die Reste des von Spaziergängern ausgestreuten Tauben- und Entenfutters zu verputzen.
Frühmorgens dagegen ließen sich die langschwänzigen Nagetiere laut Engelmann nicht blicken — »aber man sieht genau ihre Spuren im Schnee!« Deutlich führen diese Spuren zu den Sand- und Schneelöchern der Ratten rund um die Uferböschung — eine Erleichterung für das Schädlingsbekämpfungsunternehmen, das inzwischen vom Bezirksamt benachrichtigt wurde und bereits gestern die ersten Giftköder in den Löchern auslegte. Außerdem prüfen bezirkliche Gesundheitsaufseher, ob es noch weitere Ursachen für die plötzliche Rattenschwemme gibt und ob die Nager auch an anderer Stelle so massiv aufgetaucht sind. In jedem Fall bittet Engelmann alle BürgerInnen — wenn sie schon Tauben oder Enten füttern wollen — dies nicht in zentralen Wohngebieten zu tun: »Sonst werden noch mehr Ratten angelockt.« maz
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