■ beiseite: Malerin der Straße
Mit einer großen Retrospektive würdigt die Berlinische Galerie Jeanne Mammen (1890–1976). Bis zum 4. Januar sind im Martin- Gropius-Bau mehr als 200 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und einige Skulpturen der Künstlerin zu sehen. Größere Bekanntheit haben vor allem ihre Arbeiten aus den zwanziger Jahren erlangt. Mammens realistisch gemalte Motive kamen damals zumeist von der Straße, aus Vergnügungsetablissements und Theatern.
Kaum bekannt sind dagegen Mammens an Picasso angelehnte kuboexpressionistischen Bilder. Sie entstanden in der Nazizeit, als sich die Künstlerin in ihr Atelier im Gartenhaus Kurfürstendamm 29 zurückgezogen hatte, ihre Illustrationen für Zeitschriften wie Ulk und Simplicissimus eingestellt und auch keine Ausstellungen mehr hatte.
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