Kommentar: Mal eben 500.000 Mark
■ Wo Steuergeld zum Fenster rausfliegt
Privatisierung lohnt sich. Das führt Wirtschaftssenator Claus Jäger (FDP) derzeit am Beispiel der Stadthalle vor. In den letzten Jahrzehnten galt die Chefetage der Stadthalle als Auffangbecken für sozialdemokratische Versorgungsfälle.
Nur: Wie kommt das, daß das 6-Tage-Rennen einmal 14.000 Mark abwirft und einmal 550.000 Mark? Der Wirtschaftssenator wollte nicht mehr sagen als: „In dieser Branche sind Dinge üblich, die ich nicht wissen will.“ Ihn freut das Ergebnis unter dem Strich, und auch wenn noch „die eine oder andere Frage mit der Wirtschaftsprüf-Gesellschaft zu klären ist“, wird BSM den Auftrag für die Sixdays wohl wiederbekommen.
Bei der Vergabe der Gastronomie der Stadthalle dasselbe Bild. Jäger: „Wenn man hier wettbewerblich mithalten will und holt sich die Bedingungen des Öffentlichen Dienstes ins Haus, dann kann man das Grausen kriegen.“
Dritter Fall: Die Aufhänge-Vorrichtungen für Beleuchtung und Beschallung. Größere Rockveranstalter zogen bisher an Bremen vorbei, weil die Decke der Stadthalle die erforderlichen Lasten nicht tragen kann. Der Einbau der Schienen scheiterte bisher daran, daß das Hochbauamt mit 3,5 Millionen geplant hatte. Jetzt gibt es eine private Planung: Für 1 Million Mark wird die Deckenaufhängung im Herbst fertig sein. Kommentar? Überflüssig. Klaus Wolschner
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