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Maier für Sager

■ GAL formiert neuen Fraktionsvorstand / Weihnachtliche Mitgliederversammlung

Offiziell mag sich noch niemand so recht räuspern, aber hinter den GAL-Kulissen ist Krista Sagers Erbfolge (fast) geregelt. Neuer Chef der grünen Parlamentarier soll nach taz-Informationen Finanzexperte Willfried Maier werden. Weiter für den Fraktionsvorstand vorgesehen: Anna Bruns, Antje Möller-Biermann und der parlamentarische Geschäftsführer Alexander Porschke.

Am 19. Dezember soll die GAL-Fraktion über dieses Personalpaket abstimmen. Beste Voraussetzungen also für ein flügelübergreifend fröhlich-friedliches Weihnachtsfest? Nicht ganz. Denn mit der neuen Quadriga würden sich die Polit-Gewichte in der GAL-Fraktion durchaus leicht verschieben. Während der Fraktionsvorstand derzeit mit zwei „Vollrealos“ (Sager, Maier) und zwei „Linken“ (Bruns, Porschke) höchst ausgewogen besetzt ist, stünden Maier im neuen Vorstand drei „Linke“ zur Seite. Eine Konstellation, die den Realo-Flügel schon ein wenig zucken läßt. Sollte man vielleicht darauf drängen, den Vorstand ein wenig zu vergrößern ...?

Noch weniger Diskussionen als die Neuordnung der Chefetage dürfte die durch den Sager-Rücktritt notwendige interne Ressortverteilung auslösen. Nachrücker Holger Matthews soll wie schon in der vergangenen Legislaturperiode energiepolitischer Sprecher der Fraktion werden. Alexander Porschke übernimmt von Krista Sager das Wirtschaftsressort.

Ins fast perfekte Bild GALischer Harmonie fügte sich am Wochenende eine Mitgliederversammlung ein, die – so berichtet der Landesvorstand – „von einer konstruktiven sozialpolitischen Debatte“ und der Abschiedsrede Krista Sagers geprägt war. Deren Zustandsbeschreibung der GAL –94 geriet zum Appell: Die Partei sei „zwar kein Eia-Popeia-Laden, in dem nur gekuschelt und geherzt wird, habe aber gelernt, den Notwendigen Streit um Richtungen und Ziele produktiv auszutragen.“ uex

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