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Mai-GewinnerinAm Schluss lacht sie dann doch

Die Gewinner des 1. Mai heißen Frank Henkel und Margarete Koppers. Die amtierende kann nun endlich richtige Polizeipräsidentin werden.

Mai, war des schee! Margarete Koppers und Frank Henkel. Bild: dapd

Am Schluss lacht sie dann doch noch. Ein Journalist fragt Margarete Koppers während der Pressekonferenz zum 1. Mai, ob sie die erfolgreiche Bilanz dieses schwierigen Einsatzes in ihr Bewerbungsschreiben für den Polizeipräsidentenjob aufnehmen wird. Natürlich sagt Koppers nicht Ja. Aber sie verspricht, dass sie „ab morgen über alles nachdenken wird“. Und die 50-Jährige wirkt sehr gelöst dabei.

Viele Berliner haben über eine Polizeipräsidentin Margarete Koppers allerdings schon länger nachgedacht. Und sind oft zu dem Ergebnis gekommen, dass es gut wäre, wenn eine Frau, eine liberale noch dazu, diese Position innehätte.

Seit Polizeichef Dieter Glietsch im Juni vergangenen Jahres in Ruhestand gegangen ist, leitet Koppers kommissarisch die Behörde. Der damalige Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hatte einen Favoriten für die Nachfolge von Glietsch durchboxen wollen, zweimal indes klagte ein unterlegener Bewerber erfolgreich dagegen. Seit knapp zwei Wochen ist die Stelle wieder ausgeschrieben. Gesucht werden „durch Berufs- und Lebenserfahrung entsprechend qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber“, Bewerbungsschluss ist der 18. Mai. Besetzbar: „Sofort“.

Es sind Kriterien, die Margarete Koppers erfüllt, erst recht nach diesem 1. Mai. Doch will Henkel sie überhaupt? Natürlich sagt der auf diese Frage gar nichts. Aber es mehren sich die Anzeichen, dass die beiden miteinander können – obwohl sie auf den ersten Blick alles andere als ein Dreamteam sind. Koppers gilt als offen, sie legt Wert auf Transparenz und Kommunikation: Eigenschaften, die in der Polizei traditionell mit Argwohn betrachtet werden. Politisch hätte sie einer rot-grünen Koalition deutlich näher gestanden als der aktuellen.

Henkel wiederum hat in seiner Zeit als innenpolitischer Sprecher gerne den Hardliner gegeben und warf auch schnell den Chaotenbegriff in die Debatte um das Guggenheim-Lab, das sich nach vermeintlicher Gewaltandrohung aus Kreuzberg zurückzog. Doch das wird gemeinhin als Aussetzer gewertet.

Denn Henkel hat den Wandel vom Underdog ohne politische Relevanz zum younger statesman in Rekordzeit geschafft. Inzwischen scheint er sich einen Spaß daraus zu machen, bei Terminen mit Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) im gleichen Dress aufzulaufen. Wenn das für Henkel ein Zeichen guter Kooperation ist, steht Koppers als female sheriff nichts mehr im Weg: Bei der Pressekonferenz erschienen die beiden im gleichen Dunkelgraublau.

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1 Kommentar

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  • M
    Max

    Schade, die Taz ist nicht mehr so kritisch wie früher. Diese Stimmungsmache für die Frau Koppers, die illegale Videoüberwachungen angeordnet hat, geht mir gegen den Strich. Ich wende mich von der Taz ab. bye bye Taz