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Mahnmal-Debatte in Zeiten des Krieges

■ Bubis: Kosovo-Krieg macht Inschrift „Nicht morden“ obsolet

Der Krieg im Kosovo wirft seine Schatten auch auf die Debatte um das in Berlin geplante Holocaust-Mahnmal. So hat der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, vor dem Hintergrund des Krieges den jüngsten Vorschlag für das Mahnmal abgelehnt.

Die Idee des Theologen und SPD-Politikers Richard Schröder, ein schlichtes Denkmal mit der Inschrift „Nicht morden“ dürfte vom Tisch sein, so Bubis. Die Idee klinge im Zusammenhang mit den Greueltaten im Kosovo „fast wie Hohn“, sagte Bubis. „Wir schreiben es hier hin, und gleichzeitig wird getötet und gemordet. Das Holocaust-Mahnmal würde dann jeglichen Sinn verlieren.“

Unterdessen ist auch in der Union erneut ein Streit um das geplante Mahnmal entbrannt. Der gerade angetretene hessische CDU-Ministerspräsident Roland Koch forderte gestern, über das Mahnmal müsse nun schnell entschieden werden. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk dagegen warnte vor zu großer Eile.

Koch sagte der Welt am Sonntag, die Mahnmal-Diskussion sei in einer Phase, „wo der Streit über die Form das eigentliche Ziel des Gedenkens überlagert“. Dies sei „das Schlimmste, was passieren konnte“. Mit jedem weiteren Tag werde sich die restliche Welt zunehmend fragen, warum ein halbes Jahrhundert nach dem Holocaust ein Mahnmal das deutsche Volk derart spalte. Koschyk betonte, „das Schlimmste wäre, jetzt den öffentlichen Diskurs abzuschneiden“. Es bestehe kein Grund, noch vor der Sommerpause zu entscheiden. Der Zeitplan des Bundestages sieht eine Entscheidung vor der Sommerpause vor. Zwei unterschiedliche Entwürfe des Architekten Eisenman stehen dem Parlament dabei zur Auswahl. taz/adn/dpa

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