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Märzgefallene

■ Berichterstattung über die Polizeieinsätze am Sielwall-Eck

Die letzte Opposition ist zur Zeit die taz — sogar gegen ihre Leserschaft. Alle Achtung! Es ist doch naiv zu glauben, die Mehrheit der Bewohner des Viertels wäre gegen das, was am Sielwall geschieht.

Nur etwas netter sollte es sein, vielleicht mit „Lieber Polizei“ und weniger Nödel-dödel. Daher das Schweigen. Wenn abends im „Rotkäppchen“ den grünen Realissomas und -opas die Hölle geheizt würde, fänden sie auch die Sprache wieder. Das Problem nur auf das Geampel der Koalition zu schieben, und nicht auf das grünrote Klientel, ist unehrlich.

Wer einst an den Sozialismus oder jetzt an Vollwertkost glaubt, artikuliert die braunen Flecken auf der Seele anders. Wenn ein Huchtinger rechts starkdeutscht, tönt es: „Neger stinken“. Wenn Wir im Viertel noch nicht einmal von „Negerküssen“ reden, heißt es, „die Zustände sind auch wirklich unerträglich gewesen“. Und reden von Dealern, wo die ganze Szene gemeint ist.

So im „März“ gefallen.

Klaus Jarchow

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