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Männerbild der BundeswehrDas letzte Refugium des Mannes?

Fronteinsatz und Elternzeit: Die Bundeswehr muss wegen des sich verändernden Geschlechterverhältnisses in der Gesellschaft ihr Männerbild neu konstruieren.

Braucht eine männliche und eine weibliche Seite: Der Soldat. Bild: dpa

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12 Kommentare

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  • Q
    Querulant

    Die höchste Form der Gleichberechtigung ist erreicht, wenn Deutschland endlich KriegsverbrecherInnen hat. Wie die weiblichen Soldaten dabei ihre explizit feminine Seite einbringen können weiß ich auch nicht, aber ich freue mich schon auf die Schlagzeilen: "Kriegsverbrecherinnen und Kriegverbrecher vor Gericht", Ladys first!

  • E
    end.the.occupation

    Militarismus und Besatzung als 'Normalfall'. Das Militär als Schule der Nation. BesatzerInnen im tödlichen Staatsauftrag als Manager und Träger der Emanzipation.

     

    Überraschung? Nein, denn Gessler ist auch ein gern gesehener Gast in Israel - dem spartanischen Utopia eines ganzen Volks in Waffen, dem Mekka aller Besatzer und Vorbild ethnischer Säuberung.

  • AW
    Andrea W.

    Ist das zum Kotzen; besonders das Ende des Artikels:

    eine "nette Anekdote" eines Militärs, die wunderbar bestehende Vorurteile und Rollenklischees aufrecht erhält ung stärkt. Und alles unkommentiert und unkritisch abgedruckt...

     

    Passt wunderbar in eine Reihe mit dem Artikel "Panzerfahren: Mangelhaft" auf Seite 6, in welchem sich die taz als wunderbares Beispiel für die Instrumentalisierung der Presse als propagandistisches Erfüllungsorgan hervor tut.

     

    Nie wieder taz, nie wieder Militär!

  • F
    Frau

    Liebe Fans des Genderstreaming.

     

    Bitte lasst uns noch ein paar männliche Männer. Es gibt auch Frauen die nicht auf den femininen Typen stehen.

  • CJ
    Carl Jung

    Was auffällt ist der fehlende Ruf nach der Quote!

     

    Wo ist sie die Gendergerechtigkeit? - Bisher sind es nur Männer, welche getötet wurden? Soll man das als positive Diskriminierung verstehen?

     

    Women to the front!

     

     

    Carl Jung

  • C
    Cindy

    ... Soldat, gingst du gläubig und gern in den Tod?

    Oder hast du verzweifelt, verbittert, verroht

    deinen wirklichen Feind nicht erkannt bis zum Schluß?

    Ich hoffe, es traf dich ein sauberer Schuß!

    Oder hat ein Geschoß dir die Glieder zerfetzt?

    Hast du nach deiner Mutter geschrien bis zuletzt?

    Bist du auf deinen Beinstümpfen weitergerannt?

    Und dein Grab: Birgt es mehr als ein Bein, eine Hand?

     

    Ja, auch dich haben sie schon genauso belogen,

    so wie sie es mit uns heute immer noch tun.

    Und du hast ihnen alles gegeben:

    deine Kraft, deine Jugend, dein Leben. ...

     

    Hannes Wader

  • V
    vic

    "d.h. der Einsatz von Waffen zur Erzwingung, Wahrung oder Wiederherstellung des Friedens ist erlaubt"

    Ja, und mit ein wenig Glück spricht Merkel, Guttenberg oder Köhler die famous last words an eurem Sarg. Während eure Opfer in Stücken im Sand liegen.

    Ihr seid doch bescheuert.

    Wenn das männlich ist will ich Susi heißen.

  • H
    HartmutK

    Männer = Militär?

     

    Mit schöner Regelmäßigkeit wird behauptet, dass das Militär die Inkarnation alles Mannestums sei, dass es für ein männliches Wesen nichts tolleres geben kann als den 'Männerbund' Armee. Dass Rekrutenwerber das so darstellen, ist ja irgendwie verständlich, aber warum müssen das taz- Journalisten einfach so übernehmen?

     

    Ein kurzer Blick in die Realität: Der überwiegende Teil der männlichen Bevölkerung hegt keine besonders angenehmen Gefühle für's Militär. Das war schon früher so, als Rekruten nur mit Gewalt und Drohungen zur Armee gewzwungen wurden oder durch wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Druck. Und das hat sich auch in der BRD nicht geändert: Viele verweigern offen, und auch bei denen, die 12 Monate gedient, nach Auffassung des Autors also in purer Männlichkeit geschwelgt haben, ist die Begeisterung darüber doch eher gedämpft.

     

    Das ist wohl auch weniger dem weiblichen Einfluss zuzuschreiben,und auch nicht der Angst vor gefährlichen Einsätzen,wie der Autor behauptet, sondern der einfachen Tatsache, dass die meisten Männer sich in dem Verein nicht wohlfühlen.

     

    Ach ja, und der 'gute' weibliche Einfluss: kann mich noch gut daran erinnern, dass es meist ältere Tanten waren, die auf Militär sehr positiv reagierten ("Da lernst du endlich Ordnung! Männer in Uniform sehen so männlich aus!") während die männliche ältere Verwandtschaft eher Verständnis für die Kriegsdienstverweigerung aufbrachte - sie hatten ja bei der Wehrmacht gemerkt, dass Hemdenfalten nur der unbedeutendere Teil der militärischen Realität ist.

  • W
    Waldemar

    Daran erinnert, dass Frauen bisher als Soldatinnen noch nicht zu Schaden gekommen sind, aber 39 Männer in Afghanistan auch für die Teegedanken der Autorin niedergemetzelt wurden, darf man dero strukturelle Debattenspielchen als merkwürdig vaginazentriert bezeichnen.

  • E
    end.the.occupation

    Das Militär als Schule der Nation - der Feminismus, die Stütze deutscher Wehrkraft?

     

    Emanzipation durch Besatzung?

     

    Besatzung als existenzieller Selbsterfahrungstrip -entweder verbunden mit der existenziellen Erfahrung ein paar Eingeborene abzuknallen - oder - wenn auch sehr viel unwahrscheinlicher - abgeknallt zu werden?

     

    Staatlich sanktionierte Mörder im Namen der Staatsraison - oder staatlicher Märtyrer im Kampf für die Befreiung der Eingeborenen?

     

    Die taz im Auftrag von Y-Tours?

     

    Carl Schmitt würde heute die taz lesen.

  • E
    Eisvogel

    Ärgerlich, wenn über Milieus gefachsimpelt wird die der typische taz-Autor nicht im entferntesten von innen kennt. So entstehen Artikel über wichtige Themen, die mit irritierenden Fehlern ein unzureichendes Verständnis der Materie aufzeigen.

     

    Zunächst mal geht kein "junger" Offizier in den Generalstabslehrgang. Die Dienstgrade denen das offensteht sind aufgrund der üblichen Beförderungsintervalle gut über 30, eher Richtung 40.

     

    Zweitens gibt es garantiert keine "Frontoffiziere". Ein solcher ist nicht irgendein Offizier der mal an der Front war, sondern jemand der sich durch Tapferkeit und Tüchtigkeit im Einsatz für den Offizierslehrgang empfohlen hat. Die Bundeswehr bietet ja nicht einmal verdienten Mannschaftern die Hochstufung zum Unteroffizier regelmässig an. Seit eh und je wird nach dem Bildungsstand des zivilen Bewerbers entschieden, wer welche Laufbahn machen darf. Nix Frontoffizier, Feldbeförderung oder sonstiges. Der Schulabschluss hat beim Bund in aller Regel das letzte Wort.

     

    Und "Drinbleiber" sehen keineswegs aus charakterlichen Gründen mal eben davon ab, mit raus zu fahren. Die Verwendung entscheidet, wer Patrouille fährt. Der Koch, der IT-Spezialist, der Mechaniker und der Verwaltungsoffizier haben schlichtweg nicht den Auftrag, "raus zu fahren", sondern die Feldküche zu betreiben, die Datenverbindungen am Laufen zu halten, Achsbrüche zu reparieren oder die Schreibstube zu organisieren. Soldat ist nicht gleich Soldat, die Spezialiserung ist enorm und mittlerweile sind die wenigsten(!) zum infanteristischen Kampf ("rausfahren") voll ausgebildet.

     

    Bitte nicht so viel Schmus.

  • F
    felix

    Ich verstehe nicht, was einen dazu bringt, Männern traditionell keine Diplomatie zuzutrauen. Waren die Diplomaten unserer Großelterngeneration alle Frauen? Das ist doch Blödsinn. Auch zu Wilhelms Zeiten hätte man Männer mit den Dorfältesten reden lassen. Ich habe das Gefühl, hier wird erst einmal ein fiktives, angeblich existierendes Männerbild konstruiert, um es dann gleich stolz zu dekonstruieren. Das Problem scheint weniger zu sein, dass plötzlich Männer mit Dorfältesten reden müssen, was sonst nur Frauen tun, sondern dass dieselben, die auch kämpfen, gut im Reden sein müssen.