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MITTEN IN DER FLÜCHTLINGSDEBATTE"Gutmensch" ist "Unwort des Jahres 2015"

DARMSTADT | Mitten in der Debatte über Flüchtlinge ist der Begriff „Gutmensch“ zum „Unwort des Jahres 2015“ gewählt worden. Der Vorwurf diffamiere „Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd, als Helfersyndrom oder moralischen Imperialismus“, begründete die Sprecherin der „Unwort“-Jury, die Sprachwissenschaftlerin Nina Janich, am Dienstag in Darmstadt. Die Verwendung dieses Ausdrucks verhindere einen demokratischen Austausch von Sachargumenten. „Als „Gutmenschen“ wurden 2015 insbesondere auch diejenigen beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder die sich gegen Angriffe auf Flüchtlingsheime stellen.“

Gerügt wurde diesmal außerdem der Begriff „Hausaufgaben“. Im Zusammenhang mit Kredithilfen für Griechenland transportiere er eine „unangemessene Arroganz“. Die Jury kritisierte auch den Begriff „Verschwulung“, ein Ausdruck in einem Buchtitel des rechtspopulistischen Autors Akif Pirinçci. Damit würden Homosexuelle diffamiert. (dpa)

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