MAATWERK-INSOLVENZ : Das Versagen der Wunderwaffe
Ein weitere Blase ist geplatzt. Durch die Pleite der Personal-Service-Agentur Maatwerk stehen allein in Berlin 1.200 Arbeitslose wieder auf der Straße. Willkommen zurück. So zynisch es klingt, das hat auch etwas Gutes. Denn die Joblosen landen wieder in der Berliner Arbeitslosenstatistik. Und entlarven so das Versagen der angeblichen Vermittlungswunder PSA.
KOMMENTARVON WIBKE BERGEMANN
Sicherlich ist die Grundidee nicht schlecht, die Vermittlung von Arbeitslosen aus den Arbeitsämtern auszulagern. Denn im Gegensatz zu den bürokratischen Verwahranstalten hat Maatwerk tatsächlich eine professionelle Jobberatung angeboten.
Doch angesichts der angespannten Lage auf dem Berliner Arbeitsmarkt spricht Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) zu Recht von „grundsätzlichen Schwierigkeiten“ bei den Personal-Service-Agenturen: Wo keine Jobs sind, kann auch Maatwerk keine herbeizaubern. Noch wird dies eine andere Personal-Service-Agentur vermögen.
Da ist es nicht verwunderlich, dass sich nur schwerlich neue Träger finden, die die Vermittlungsagenturen von Maatwerk übernehmen könnten. Spätestens mit der Insolvenz müsste sich rumgesprochen haben: Das Geschäft mit den Arbeitslosen lohnt sich nicht in dieser Stadt.
Der Verdacht drängt sich auf, dass die PSAs vor allem einem Zweck dienen: eine möglichst große Zahl Arbeitsloser möglichst elegant und möglichst kostengünstig aus den Statistiken verschwinden zu lassen.