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Luftschläge gegen Terrormiliz in SyrienTürkei macht bei Anti-IS-Koalition mit

Erstmals hat Ankara im Rahmen der US-geführten Koalition den IS bombardiert. Unterdessen gehen die Kämpfe in Syrien nach einer Waffenruhe weiter.

Waffenbasis Incirlik in der Türkei: Seit Juli haben die türkischen Kampfjets vor allem die PKK bombardiert. Foto: ap

Ankara afp | Die Türkei hat sich erstmals an Luftangriffen der US-geführten Militärallianz auf Stellungen der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien beteiligt. Türkische Kampfbomber hätten am Freitagabend einen gemeinsamen Einsatz mit Kampfjets der Anti-IS-Koalition gestartet, teilte das Außenministerium in Ankara am Wochenende mit. In Syrien flammten nach einer kurzen Waffenruhe in mehreren Orten die Kämpfe wieder auf.

Die USA und die Regierung in Ankara hatten sich Anfang vergangener Woche auf die volle Einbindung der Türkei in den Kampf der Anti-IS-Allianz verständigt und letzte, technische Einzelheiten der Kooperation geklärt. Die Türkei hatte den USA im Juli bereits die Nutzung der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik für Angriffe gegen den IS in Syrien erlaubt, nachdem Ankara lange vorgeworfen worden war, die Extremisten zu dulden oder sogar zu unterstützen. Außerdem flog die türkische Luftwaffe im Juli erstmals selbst einige Angriffe auf IS-Stellungen.

Das türkische Außenministerium teilte nun mit, die IS-Miliz sei „eine Bedrohung“ für die nationale Sicherheit des Landes. Die Türkei werde weiter mit „Entschlossenheit“ gegen „terroristische Organisationen“ vorgehen, erklärte das Ministerium am Samstag.

Bisher konzentrierte sich die türkische Armee in ihrem „Krieg gegen den Terror“ im Wesentlichen auf den Kampf gegen die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Seit Juli flog die türkische Luftwaffe zahlreiche Angriffe auf Stellungen der kurdischen Rebellen im Nordirak.

Westliche Partner der Türkei hatten Ankara ermahnt, den zum Stillstand gekommenen Friedensprozess mit den Kurden im eigenen Land wieder aufzunehmen, um die Eskalation der Gewalt zu stoppen. Die PKK verübt derzeit fast täglich Anschläge auf türkische Polizisten oder Soldaten.

Waffenruhe nicht verlängert

In Syrien flammten indes am Samstag die Kämpfe an drei Orten wieder auf, in denen zuvor ein kurzer Waffenstillstand gegolten hatte, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

Eine Allianz von Kämpfern, darunter die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene Al-Nusra-Front, versucht derzeit die schiitischen Orte Fuaa und Kafraja in der nordwestlichen Provinz Idlib einzunehmen, die fast letzten Stellungen der Regierungstruppen in der Region. Dies gilt als Vergeltung für Angriffe der syrischen Armee auf Stellungen der Rebellen in Sabadani bei Damaskus.

In den drei Ortschaften hatte vom 12. bis zum 15. August schon einmal eine Waffenruhe gegolten, sie war aber nach Angaben der Beobachtungsstelle wegen Differenzen zwischen Regierung und Aufständischen über die Freilassung von Gefangenen nicht verlängert worden. Die Organisation bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort, weshalb die Angaben von unabhängiger Seite kaum überprüfbar sind.

Im Norden Syriens kam es zudem zu erbitterten Kämpfen zwischen Rebellen und IS-Kämpfern um die Stadt Marea. Nach Angaben der Beobachtungsstelle kamen dabei seit Freitag mehr als 50 Menschen ums Leben, mindestens 30 Rebellen und 20 Dschihadisten sowie sechs Zivilisten.

Marea ist eine der wichtigsten Städte unter Kontrolle der Rebellen in der nördlichen Provinz Aleppo und liegt an einer Nachschublinie zur türkischen Grenze. Der IS versucht seit Monaten, die Stadt einzunehmen.

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