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■ SoundcheckLouis Tillett

Heute abend: Louis Tillett. Krankheit, Wahnsinn, die falschen Drogen – Louis Tilletts Werdegang verlief nie besonders geradlinig. Der Karriere hat das natürlich reichlich geschadet, seiner Kunst allerdings nicht. Wer in den Abgrund geschaut hat, heißt es ja immer, der weiß, wie der Blues gesungen wird. Und der Australier singt ihn wie kein zweiter in den Bars dieser Welt. Sein Timbre ist tiefschwarz, aus dem Piano aber perlen lichte Melodien.

Cry Against The Faith heißt Tilletts viertes reguläres Album, mit dem man schon fast nicht mehr gerechnet hat, und wieder einmal bewegt sich der dunkle Hüne zwischen der Heavy Romantik eines Mahlers und leichthändigen Modulationen. Überraschungen bietet das Werk nicht, aber die Verknüpfung von Klassik und Jazz und Blues und Pop ist wieder einmal einmalig. Swing an der Schwelle zur Totenmesse.

cbu

21 Uhr, Knust

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