: Lothar Matthäus ist endlich wieder völlig fit
Irgendwas fehlte in letzter Zeit beim FC Bayern München. Nun gut, Basler lästerte ein wenig gegen den übermüdeten Co-Trainer, Beckenbauer grollte hin und wieder pflichtschuldigst in ein Mikrofon, Klinsmann schimpfte auf die böse, feindliche Welt, aber ansonsten war es doch verdammt ruhig. Seit Samstag wissen wir, warum. Matthäus war verletzt! Zungenlähmung? Stimmbandfaserriß? Akute Kehlenverstopfung? Keine Ahnung, aber es ist auch völlig egal. Hauptsache, er ist endlich wieder fit.
Und wie er das ist! Diesmal wartete er gar nicht erst auf das Oktoberfest und freche Niederländer, um sich verbal auszutoben, sondern knöpfte sich, nachdem er kurz seinen zweitbesten Feind, Bundestrainer Vogts, in Sachen Klinsmann süffisant runtergeputzt hatte (“Er ist eben ein Fußball-Fachmann“), stante pede die Kölner Fans vor. Diese hatten ihn mit Apfelresten beworfen, was zwar angenehmer ist als mit vollständigen, aber trotzdem nicht die feine rheinische Art. Noch weniger fein war der Konter des erfolgreichen Rekonvaleszenten. „Ihr habt wohl zu Hause nichts zu fressen“, schrie er sie leicht unlogisch an – schließlich hatten sie ihm gerade etwas abgegeben – und titulierte sie als „Asi-Volk“. Dann forderte er die Ordner auf, „denen“ doch mal „was auf die Fresse zu hauen“.
Beruhigend zu wissen, daß Matthäus wieder ganz der alte ist und der Appell Mario Baslers: „Wir müssen nur das machen, was wir am besten können: Fußballspielen“, schon rein akustisch keine Chance hat, Gehör zu finden. Matti
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen