piwik no script img

Lokalkoloratur

Und schon wieder ein Arbeiter weniger in der SPD: Manfred Silberbach, gelernter Schlosser, aber seit 20 Jahren freigestellter Personalrat in der Baubehörde, hat die Brocken hingeschmissen. „Die Funktionsträger haben den Kontakt zu Basis und Stammwählern verloren“, klagt der 57jährige Bürgerschaftsabgeordnete und Chef des SPD-Distriktes Reiherstieg in seinem Kündigungsschreiben an den SPD-Landesvorstand. „Die Akademiker“ hätten alle Schlüsselpositionen besetzt und „in zermürbenden Diskussionen die Mitglieder aus der Partei herausdiskutiert“. Eine SPD, die „schwer arbeitende Stammwähler mit ihren Problemen alleinläßt“, sei nichts für ihn. Der in seinem eigenen Distrikt umstrittene Silberbach hatte vorige Woche eine Schlappe einstecken müssen: Er wurde nach 15 Jahren Bürgerschaft nicht erneut auf die Kandidatenliste für die Septemberwahl gesetzt. Der „aus tiefer Enttäuschung“ Scheidende hat bereits eine neue politische Heimat gefunden: Er trat Mittwoch abend der „STATT Partei“ bei.

smv

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen