: Lokalkoloratur
■ Herrmann Gaßmann
LOKALKOLORATUR
Er war seiner Zeit voraus — der Ex-IG-Metall-Bildungssekretär Herrmann Gaßmannn. Ende der Siebziger revolutionierte er die IG-Metall-Jugend-Bildungsarbeit. Das brachte dem Ingenieur viel Sympathie unter den Progressiven, aber auch Mißgunst unter den Konservativen ein. Und er kam dadurch ins Visier des
Staatsschutzes. Weil der friedensbewegte Gaßmann Kontakt zu einem DDR-Ingenieur hielt, wurde er 1983 wegen Spionage für die DDR zu zweieinhalb Jahren Knast verurteilt. Unter Gewerkschaftern rief das Urteil eine Welle der Solidarität hervor, doch die IG-Metall-Bosse feuerten den engagierten Gewerkschafter. Aus Protest besetzten Metaller das IG-Metall-Büro. Herrmann Gaßmann, der am 28. Januar verstarb, wird vielen GewerkschafterInnen als Freund in lieber Erinnerung bleiben. kva
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen