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Lokalkoloratur

Wir lieben sie heute sehr. Unsere Altpolitiker, die es einfach nicht sein lassen können (siehe auch Seite 21). An dieser Stelle ist nun ein Herr zu würdigen, der vor nicht allzu langer Zeit noch am Senatstisch saß, inzwischen aber sogar seinen Platz im Parlament hat räumen müssen. Wilhelm Rahlfs, Ex-Wirtschaftssenator, Ex-MdB, Ex-Fast-FDP-Vorsitzender, Ex-FDP-Fraktionsvorsitzender darf sich nunmehr auch Ex-Expolitiker nennen. Mit einer machtvollen Presseerklärung – „Taten, nicht Ankündigungen sind gefordert“ – meldete sich der 55jährige Ex-Leiter der Sonderstelle IGA 73 (Internationale Gartenausstellung) gestern zurück ins polit-öffentliche Leben. Und wie! Nach einigen wohl überlegten Sätzen über den „Ankündigungsbürgermeister Voscherau“ (gängige Senatschef-Beschimpfung seit anno Backe) und zum Unterschied zwischen heißen Kartoffeln und Chefsachen schlußfolgert Rahlfs messerscharf: „Man darf gespannt sein, wie die beiden in sich zerstrittenen Regierungsparteien SPD und Statt Partei nunmehr in Regierungsverantwortung handeln werden“. Punkt. Darf hinzugefügt werden, daß wir unsererseits überaus gespannt sind, wie es das Hamburger Parlament ganze vier Jahre lang ohne diesen Vollblut-Politiker aushält. uex

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