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Lokalkoloratur

HamburgerInnen ist die Sängerin Esther Bejerano schon lange ein Begriff: In Konzerten und auf Schallplatten pflegt und präsentiert die jüdische Künstlerin jiddische und israelische Lieder, singt, wie jüngst beim Gedenktag an die sogenannte Reichspogromnacht am 9. November, gegen das Vergessen und Verdrängen der Naziverbrechen. Als Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN) hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere Jugendlichen über ihr Leben in der Zeit der Judenverfolgung zu berichten. Über die Zeit, in der die jetzt 70jährige als Mitglied des berüchtigten „Mädchenorchesters“ im KZ Auschwitz Begrüßungsmusik für ankommende Häftlinge machen mußte. Und in der sie ins KZ Ravensbrück deportiert wurde, aus dem ihr schließlich die Flucht gelang. Jetzt hat sich der Hamburger Senat Esther Bejeranos erinnert. Er beschloß gestern, sie „in Würdigung ihrer Leistungen für das Hamburger Kulturleben“ und für ihr antifaschistisches Engagement mit der „Senator-Biermann-Ratjen-Medaille“ zu ehren. Ganz selbständig allerdings sind die PolitikerInnen darauf nicht gekommen. Die Auszeichnung, so hieß es in der Pressemitteilung, sei „auf Anregung Hamburger Bürgerinnen und Bürger zustande“ gekommen“. bit

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