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Lokalkoloratur

Reinhard Behrens, Sprecher des Deutschen Lehrerverbands (DL) in Hamburg, wird nicht müde, die Aktivitäten der Schulsenatorin Raab kritisch zu begleiten. Das von ihr gestern veranstaltete „Erziehungswissenschaftliche Forum“ zum Schulgesetzentwurf sei ein „teures, kleines Seminar“ von handverlesenen Personen gewesen, schrieb er in einer Pressemitteilung. Statt der erwarteten breiten Beteiligung der Basis an der Diskussion habe es sich lediglich um ein Treffen von 20 leitenden Personen - meist aus der Spitze der Behörde – mit elf Pädagogikprofessoren gehandelt. Fazit: „Die Behörde kann solche Treffen machen, soll sie aber nicht Forum nennen.“

Aber auch die SPD kann hauen. So verlangte deren Bildungspolitischer Sprecher Günter Frank dieser Tage, DL und Lehrerkammer sollten sich von einem 45 Tage alten Behrens-Satz distanzieren. Dieser habe sich als Mitglied einer demokratischen Partei „völlig diskretitiert“, als er die eilig betriebene Schulgesetznovelle zur Standortplanung als „kleines Ermächtigungsgesetz“ der Schulbehörde bezeichnete.

Er bedauere, daß er einen mißverständliche Ausdruck benutzt habe, „wenn jemand verletzt wurde, dann entschuldige ich mich“, sagte Behrens auf Nachfrage zur taz. Allerdings hoffe er, daß dies kein Auftakt für ein Parteiordnungsverfahren wäre. Behrens ist Mitglied der SPD und sieht sich im puntco Schulgesetz gar als „Kritiker von links“. kaj

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