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Lokalkoloratur

Daß Schenken das Selbstwertgefühl steigert, ist bekannt. Was sonst triebe Menschen dazu, etwa zugunsten eines anderen auf das letzte Stück Torte zu verzichten? Die Verlierer bei der Sache sind die Beschenkten, deren Ego mit jeder Gabe weiter schrumpft. Einen Weg gibt es, Geber und Empfänger gleichermaßen gut dastehen zu lassen: Schenken zulasten Dritter. Erzbischof Ludwig Averkamp beispielsweise hat zu seinem 70. Geburtstag 23.000 Mark an Spenden für den Hilfsfonds „Mütter in Not“erhalten. Der norddeutsche Oberkatholik hatte, um dem demütigenden Beschenktwerden zu entgehen, um die milden Gaben gebeten. Sollen die Frauen sich doch damit plagen, Geschenke zu bekommen – zumal solche, die eigentlich jemand anderem gelten. juw

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