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Lokalkoloratur

Gestern wäre Erhard Dressel 54 Jahre alt geworden, hätte er sich nicht im November 1991 das Leben genommen. Zwanzig Jahre lang hatte er zuvor als Sozialarbeiter im Billstedter Armutsquartier und Stadtteilprojekt „Sonnenland“gearbeitet. Dort hat er bei den BewohnerInnen und bei seinen KollegInnen durch seine, wie sie sagen, „linke, emanzipatorische Gemeinwesenarbeit“einen solchen Eindruck hinterlassen, daß sie im vergangenen November die Straße Sonnenbogen, in der das Stadtteilprojekt liegt, in „Erhard-Dressel-Bogen“umtaufen ließen. Dieser ist nunmehr, meint auch das Senatsamt für Bezirksangelegenheiten, die erste Hamburger Straße, die nach einem „68er“-Sozialpädagogen benannt wurde. Schließlich war Dressel damals Aktivist im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) und Mitbegründer der ersten Hamburger Kommune. „Seine“Straße im Sonnenland wurde am gestrigen Nachmittag offiziell eingeweiht . uwi

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