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Lokalkoloratur

Seinen letzten offiziellen Auftritt hatte er vor zehn Tagen. Beim Hallenfußball-Turnier um den Ratsherrn-Cup versemmelte er den Siegtreffer des Hamburger Presseteams gegen die Rathaus-Kicker. Das allerdings mußte uns zugetragen werden, denn er habe, so strahlte er, der taz hamburg Ehre gemacht: „Ich habe den Bürgermeister getunnelt!“Nach dieser heroischen Tat wechselte Marco Carini sich gestern abend nun selber aus. Als Pressesprecher des Kieler Energieministers will er vollenden, was er in dieser Zeitung zu fordern nicht müde wurde: Atommeiler zu Windrädern. Der Öko-Redakteur, der auch die Banner von Anti-Faschismus, Anti-Rassismus und Anti-Sexismus zu hissen pflegte, wo immer er einen Vorwand dafür erspähte, hatte in fast sechs Jahren taz seine Redaktionsstube mutwillig in eine Sondermüll-Deponie verwandelt: „Ich kann nur über etwas schreiben, was ich sinnlich wahrnehmen kann“, so das Credo des Kino-Fans, dem Interpunktion als kleinbürgerliche Engstirnigkeit gilt. Weshalb er künftig lieber Presse spricht als schreibt. Alles Möller, wünscht die taz

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