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Lokalkoloratur

Marx wäre stolz gewesen. Furchtlos und unerschrocken bemächtigte sich das Proletariat, vulgo: Hamburgs Müllmänner und Kanalarbeiter, zum Zwecke des Protests der Produktionsmittel ihrer tariflichen Widersacher: Am 9. Februar zockelte ein Konvoi aus 150 Sammelfahrzeugen der Müllabfuhr und Straßenreinigung zur Kundgebung der warnstreikenden ÖTV gen Besenbinderhof. Weiter so, Jungs? Weit gefehlt, Marx ist tot. Dafür lebt Barbara Ahrons. „Mißbraucht“, jault die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete, hätte man die „Dienstfahrzeuge für Streikaktionen“. Und fordert „arbeitsrechtliche Konsequenzen“. Immerhin beliefen sich die Kosten für die „Streikfahrt“auf 500 Mark, gestand der Senat der anfragenden Ahrons gestern – „ausgehend von 150 Fahrzeugen mit einer durchschnittlichen zusätzlichen Wegstrecke von fünf Kilometern“. Aha. Nur: Was sind 500 Mark verglichen mit dem mentalen Leid, das es kostet, diese Kleine Anfrage zu beantworten, grämt sich Steuerzahlerin hh

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