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Lokalkoloratur

„Das ist auf jeden Fall ein Rückschritt“, kommentierte Hamburgs Frauensenatorin Christina Weiss (parteilos) das gestrige Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Quote. Trotz der „bedauerlichen Entscheidung“ verordnete Weiss noch einen Moment Geduld. Denn die ausführliche Urteilsbegründung müsse abgewartet werden, um zu überblicken, welche juristischen Spielräume das Urteil noch zulasse. Und außerdem sei die Quote ja nicht das einzige Instrument der Frauenpolitik, die in Hamburg über „Strukturveränderungen in der Arbeitsorganisation, durch Infragestellung traditionell gewachsener Verfahren und Verhaltensweisen im Rahmen der Personal- und Arbeitsentwicklung“ vorangetrieben werde. Diese „strukturellen Eingriffe“ würden die Arbeitswelt verändern und Frauen den „Weg nach oben erleichtern“. Steht zu hoffen, daß Hamburgs Machos dem komplexen Sprachduktus der gelernten Philologin Weiss zu folgen verstehen. Deutlicher wurde da schon Weiss' Kollegin Gisela Böhrk, Frauenministerin in Schleswig-Holstein. Als „Rückschritt in die 50er Jahre“ konkretisierte Böhrk die gerichtliche Rolle rückwärts. Das Urteil sei „eine Absage an die Gleichstellung von Frau und Mann. Die Richtlinie der EU zur Gleichbehandlung im Arbeitsleben wird damit weitgehend bedeutungslos“. Wie üblich. taz

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