: Lokalkoloratur
Volker hört die Signale. Oder besser: Er erhört sie. Denn peinlich war sie ja schon, die wochenlange Bettelei der schleswig-holsteinischen Christdemokraten um Volker Rühe. Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete wird nun also doch die Nord-CDU in die Landtagswahl 2000 führen. Als Herausforderer der sozialdemokratischen Titelverteidigerin Heide Simonis soll der Lehrer, der bis vor drei Monaten als Bundesverteidigungsminister in globalen Kategorien zu denken sich bemühte, der norddeutschen Provinz-Union das zurückbringen, was ihr nach 40 Jahren des Dauerregierens 1988 abhanden kam: Die Macht zwischen den Meeren, die im Waterkantgate des Uwe Barschel unterging. Aber die neue Nr. 1 geht auf Nummer Sicher, denn als Oppositionsführer ist Rühe sich zu schade: Sollte er nicht reüssieren, will er in BonnBerlin bleiben. Das nennt mensch gesunden Optimismus. smv
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