: Lokalkoloratur
Der Titel dürfte seine Eitelkeit ein wenig stillen. Zum Professor honoris causa wird Unipräsident Jürgen Lüthje Hamburgs ehemaligen Senator für Umwelt und Müllverbrennung, Fritz Vahrenholt, am 7. April ernennen. Und zwar wegen seiner „hervorragenden Leistungen in der Wissenschaft“. Das wird die Ehre des Mannes, der im Herbst 1997 beleidigt zurücktrat, nachdem seine sozialdemokratischen Parteifreunde ihn trotz seiner Anbiederung nicht zum Bürgermeister wollten, im Sinne des Wortes wiederherstellen. Der Nachteil: Die Ehre ist mit Arbeit verbunden. Vahrenholt, gelernter Chemiker und Begründer des Zeitalters der Müllöfen in Hamburg, inzwischen in die Vorstandsetage beim Öl-Multi Shell vorgedrungen, muß nun auch noch regelmäßig Vorlesungen abhalten. Gemunkelt wird, daß er zum Auftakt aus seinem Bestseller „Seveso ist überall“ vortragen und anschließend über sein Spezialthema „Von der Erfindung des Feuers“ referieren wird. hh
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen