piwik no script img

Lokalkoloratur

Ein Bronzeengel sorgt für Streit in der nordelbischen evangelischen Kirche. Denn Engel verkaufen kann Sünde sein – oder zumindest moralisch verwerflich, findet der Vorstand der Kirchengemeinde Süsel im Kreis Osthol-stein. Stirnrunzelnd schrieb er einen Brief an den Hamburger Pastor Hinrich Westphal. Der leitet die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche und ist damit oberster Engelvermarkter der Hansestadt. Die kleine Bronzestatue wird in einem sogenannten „Segenskoffer“ verkauft, welcher Gläubigen den Sprung ins neue Jahrtausend erleichtern soll. Damit macht die Kirche sich lächerlich, findet man in Süsel: „Es entsteht der Eindruck, daß man Heil und Segen erkaufen könnte“, und zwar für genau 42 Mark plus Porto. Westphal sieht das gelassener. „Wir wollten etwas leichtes anbieten“, kontert er. Die Süseler hätten den Pappkoffer mit einer Portion Knäckebrot, Salz, Sonnenblumenkernen und dem Engel drin offenbar „nicht richtig verstanden“. juw

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen