Lokalkoloratur:
Der Aufschwung ist da, die Talsohle durchschritten, die Wirtschaft freut sich über steigende Umsätze. Insbesondere die Gastwirtschaft. Im ersten Halbjahr 2000 konsumierten die Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Schleswig-Holstein 277 Millionen Liter Bier und mithin 6,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das teilten uns gestern die Zahlenjongleure des Statistischen Bundesamts mit. Damit zeigten die Norddeutschen Stand- und Trinkfestigkeit, denn im Bundesdurchschnitt konnten die Brauereien ihren Verkauf nur um vier Prozent steigern. Dennoch reicht es für die beiden Bundesländer zusammen nur zum siebten Platz im nationalen Wettbewerb der Kampftrinker. So konsumierten die 18 Millionen Nordrhein-Westfalen zusammen 1,5 Milliarden Liter vom kühlen Blonden, Kölsch und Alt. Um solche Werte zu erreichen müssten wir Norddeutsche uns halbjährlich mit 680 Halben die Plauzen kugelrund saufen, Kinder und Greise eingeschlossen. Auch die Ernährungsgewohnheiten der Szenegänger müssten sich zur Verbesserung der Statistik grundsätzlich ändern, gehen doch die Export-Biere aus Ländern wie Mexiko oder den Vereinigten Staaten genauso wenig in die Rechnung mit ein wie alkoholfreier Gerstensaft oder Malztrunk. Prost! else
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