Lokalkoloratur:
Promis kennen das Problem: Jemand versucht, Kapital aus ihrem guten Namen zu schlagen. Ohne zu fragen. Jetzt hat es wieder einen der Top 100 getroffen: Wolfgang Börnsen, CDU-Bundestagsabgeordneter des Kreises Flensburg/Schleswig wurde „Opfer eines Namensmissbrauchs“ (O-Ton des Opfers). Im Internet. Das ist der Dank, wenn man auch als Konservativer mit der Zeit geht und „drin“ ist. Jemand hat für 100 Mark (üppig!) Börnsens Internet-Adresse gekauft, um damit Satirebeiträge über ihn ins Netz zu stellen. „Dieser rechtsfreie Raum muss schleunigst geschlossen werden“, fordert Börnsen, „das Problem geht alle Internet-Nutzer an.“ Es könne nicht sein, dass „Trittbrettfahrer“ sich durch die „Popularität“ eines Namens Aufmerksamkeit erhoffen. Börnsen hat sich nun mit anderen populären Fraktionskollegen zusammengetan und eine Anfrage an die Bundesregierung gerichtet. Der Adressen-Dieb aber sollte auch von den Nutzern seiner Site belangt werden: Denn unter www.wolfgang-boernsen.de gibt es (noch) gar keine Satire zu sehen. Oder nicht mehr? Börnsen kümmert sich nun selbst darum. hedi
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