: Lokalkoloratur
Die Hamburger CDU hat ein Thema gefunden: Herbert Wehner. In Harburg soll ein Platz nach dem früheren SPD-Fraktionschef benannt werden. Das geht nicht. Wehner war Kommunist und damit in „entsprechende Verbrechen“ verwickelt, wie Harburgs rechtsdrehender CDU-Mann Andreas Kühn festgestellt hat. Und der stellvertretende Fraktionschef Roland Salchow bekommt gar die erste Seite des Hamburger Abendblatt-Lokalteils, um lang und breit auszuführen, dass Onkel Herbert „zu tief in Stalins Säuberungen verstrickt“ war. Kühn findet auch noch den Dreh zu Apensens Ex-NPD-Eckhoff. Wenn „jemand trotz erwiesenermaßen erfolgtem Einsatz für die Demokratie und Popularität in der Bevölkerung wegen seiner Vergangenheit in die Kritik gerät, dann müsse dies für beide Seiten des Extremismus gelten“. Was Wehner dazu sagen würde? „Sie sind ein Geschwätzführer.“ aha
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen