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Lokalkoloratur

Die Hamburger CDU hat ein Thema gefunden: Herbert Wehner. In Harburg soll ein Platz nach dem früheren SPD-Fraktionschef benannt werden. Das geht nicht. Wehner war Kommunist und damit in „entsprechende Verbrechen“ verwickelt, wie Harburgs rechtsdrehender CDU-Mann Andreas Kühn festgestellt hat. Und der stellvertretende Fraktionschef Roland Salchow bekommt gar die erste Seite des Hamburger Abendblatt-Lokalteils, um lang und breit auszuführen, dass Onkel Herbert „zu tief in Stalins Säuberungen verstrickt“ war. Kühn findet auch noch den Dreh zu Apensens Ex-NPD-Eckhoff. Wenn „jemand trotz erwiesenermaßen erfolgtem Einsatz für die Demokratie und Popularität in der Bevölkerung wegen seiner Vergangenheit in die Kritik gerät, dann müsse dies für beide Seiten des Extremismus gelten“. Was Wehner dazu sagen würde? „Sie sind ein Geschwätzführer.“ aha

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